Coach für Familientherapie - Ulrike Kübler

Die Entwicklung

Fritz und Laura Perls( beide psychoanalytisch ausgebildet), die 1933 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen mussten, begründeten die Gestalttherapie. Zunächst im Exil in Südafrika, später dann in den 1950-iger Jahren in ihrer neuen Wahlheimat USA. Zusammen mit dem Soziologen Paul Goodman entwickelten sie den therapeutischen Ansatz der Gestalttherapie. Sie suchten nach einer therapeutischen Methode, die sowohl die Bewusstheit im Hier und Jetzt, als auch Körperlichkeit, Lebensfreude und kreative Kompetenz fördert. Vor allen Dingen sollte die neue Methode mehr ressourcen- und lösungsorientiert sein, anstatt Krankheit- und störungsorientiert.

Der Begriff „Gestalt“

In dem Begriff „Gestalt“ sahen Fritz und Laura Perls den zentralen Grundgedanken der neuen Therapierichtung wiedergegeben. Ihre Überzeugung war, dass Individuen und Organisationen in sich selbst das Potential zur geistigen Gesundheit und dem inneren Wachstum und kreativen Lösungen haben. Einer der Hauptaufgaben der Gestalttherapie ist unerledigte Situationen aufzugreifen, zu bearbeiten und den blockierten Organismus wieder mit dem Fluss der Lebensenergie in Kontakt zu bringen und ihm zum Austausch mit der aktuellen Umwelt wieder zu befähigen.

In der Beratung…

…wird weniger „darüber geredet“, herumgedeutet oder analysiert. Durch den Austausch mit dem Berater/in und die Betonung des Erlebens im Hier und Jetzt wird die Wahrnehmung von KlientInnen sensibilisiert und das Bewusstwerden von Empfindungen, Gefühlen, Bedürfnissen und Phantasien gefördert. Aus der Situation heraus können neue Verhaltensweisen experimentiert werden, so dass ein Veränderungsprozess sehr positiv unterstützt werden kann.

Der Ansatz beinhaltet

viele kreative und experimentellen Übungen und Methoden, die flexibel und sehr individuell an die Erfordernisse und Möglichkeiten der jeweiligen Situationen angepasst werden können. Hierzu zählen zum Beispiel Dialogübungen, Visualisierungen und Imaginationen, Aufstellungen, Rollenspiele, Bewegung und natürlich Reflexion und Achtsamkeit im Gespräch.

Die Einbeziehung solcher Methoden erhöht die Möglichkeiten für wirksame Veränderungen und Entwicklung um ein Vielfaches.

In der konkreten Arbeit…

… werden Situationen ganzheitlich – im Fühlen, Denken und Handeln- erfahrbar gemacht. Bewusstheit wird erweitert, Geschehnisse im Außen und eigenes Erleben können prägnanter wahrgenommen und aus neuer Perspektive betrachtet werden. KlientInnen kommen in Kontakt mit sich und ihren inneren und äußeren Ressourcen.

Muster und/oder Blockaden, die nicht mehr zielführend sind, können über die o.g. neuen Erfahrungen im Beratungsprozess verändert und letztendlich gelöst werden, so dass die Energien frei werden und nicht mehr an „unerledigte Gestalten“ gebunden sind.